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Unter den Büschen

Unter den Büschen

Wir müssen nicht in der ersten Reihe stehen, um Dinge in Bewegung zu bringen und unsere Zeit zu prägen.

Kerstin Chavent: Liebe Verena Nitschke, Sie wirken im Hintergrund. Nicht auf einer Bühne, sondern, wie Sie sagen, in der dritten Reihe, „unter den Büschen“. Für unser Gespräch treten Sie für einen Augenblick in die erste Reihe. Möchten Sie sich vorstellen?

Verena Nitscke: Ich habe vor Jahren gewählt, nicht mehr linear Daten aus meinem Leben zu stapeln, sondern die gefühlten Erfahrungen als Prozesse des Bewusstseins zu betrachten. So kann ich leichter Atmosphären schildern als Jahreszahlen.

Ich fühle mich in diesem Jahr alt mit meinen 76 Jahren. Alt und erkennend, auch wenn heute so um die 80, 85 erst als alt gilt. Egal. Im Vordergrund journalistisch oder im Hintergrund unter den Büschen zu wirken ist ja beides wesentlich und notwendig. Es wendet manchmal eine aktuelle Not.

Wir sprechen gerade miteinander an einer Schnittstelle in meinem Leben, wo ich mich entschieden habe, mit fast allen Tätigkeiten aufzuhören. „Genug!“, rief es in mir. Auch wenn manche sagten: „Das ist zu früh, das macht sonst niemand. Das macht keinen Sinn. Eine Eitelkeit deines Egos.“

Ich will jenseits von solchen Meinungen und Vorstellungen jetzt noch intensiver im Innen sein, im Nichttun. Ich kann auch sagen, die spirituellen Zusammenhänge genauer begreifen wollen zwischen inneren gefühlten Prozessen und den daraus entstehenden Gedankenfeldern, die ins aktive Handeln führen. Und das in einer relativ frühen Art der Rückschau. Weil ich ja vielleicht noch eine Zeit lang leben werde in diesem Umbruchprozess der Wahrnehmung und des Bewusstseins in unserer Zeit. Mich interessierten immer schon die Prozesse mehr als die Resultate von Absichten oder sozialen Rollen und Zuschreibungen.

Ich begann nach dem Abitur Theater zu studieren in Freiburg. Das war damals ein Hype in der Odenwaldschule, wo ich lebte. Alle, mit denen ich näher zusammen war in den letzten Klassen, wollten auf die Bühne. Ich bin dem naiv und voller Überzeugung gefolgt. Da entdeckte ich schnell, dass ich das gar nicht ausfüllen kann, auf der Bühne zu stehen und einen anderen Menschen darzustellen. Ich war einer Illusion gefolgt jenseits meiner eigenen Talente. Denn die kannte ich damals ja noch nicht.

Ich wählte dann die Fotografie als Ausdruck, zog wegen der Liebe nach Hamburg und machte dort eine Lehre in einem Werbeatelier. Nach zwei Jahren hatte ich genug davon, morgens früh mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, in die Dunkelkammer, den ganzen Tag kein Wetter mitzubekommen, vor allem im Sommer, nur um abends auch im Dunkeln wieder nach Hause zu fahren. Da gefiel mir das Studium an der Kunstakademie besser.

Als krönenden Abschluss dieser Phase sozusagen habe ich dann mit meinem Freund einen Tiefkühl-LKW ausgebaut mit einer Dunkelkammer drin statt einer Dusche. An einer Seitenwand außen montierten wir eine Magnetwand. Dort habe ich die Fotos hingepinnt, die ich am Tag machte und abends entwickelte. Damals wurde ja noch mit Papier gearbeitet. Die Leute kamen und schauten manchmal sich selbst an bei einer Arbeit. Dann schenkte ich ihnen die Fotos, und wir bekamen Diesel oder Gemüse oder wurden zum Essen eingeladen. Wirklich aufregende zwei Jahre. Und heute? Die jungen Menschen in meinem Umfeld bauen sich wieder Busse aus, mit denen sie dann ihre Freiheit genießen. Wie eine Welle der Wiederholung.

Die Psyche interessierte mich schon in diesen jungen Jahren. Ich lebte in einer Gruppe von Psychiatern, Psychoanalytikern, die alle älter und scheinbar wissender waren als ich. Ich empfand es auf- und anregend, was sie am Tisch beim Essen jeden Abend erzählten. Das wollte ich auch zur Verfügung haben. Las also alle Bücher, die ich organisieren konnte, wechselte, kaum hatte ich etwas Geld, zu Workshops und Ausbildungen und später in den therapeutischen Beruf.

Als ich die Visionssuche entdeckte und viele Menschen in die Natur begleitet habe, lange Jahre gemeinsam mit meinem Mann, erinnerte ich mich wieder an meine Kindheit. Wie oft ich mich im Wald versteckt habe, um den Übergriffen der Erwachsenen zu entkommen. Wieder meinen Frieden finden. Ich konnte lange gar nicht verstehen, dass Menschen Angst hatten, nachts draußen zu schlafen, mit all den fremden Geräuschen. Denn ich war früh gezwungen, draußen zu schlafen, wenn ich meinen Frieden und meine Freiheit suchte.

Ich fühlte mich allerdings häufig hin- und hergerissen: hier die Begabung im künstlerischen Ausdruck, dort meine Sehnsucht, tiefer in das Erkennen der menschlichen Zusammenhänge zu spüren, zu studieren, zu begreifen und mein Mitgefühl für andere zu schulen.

Die Welt der Pflanzen, der Tiere, begeisterte mich schon früh. Gärten kamen erst später. Die Geomantie ebenso. Es drückte sich mehr im Wandern aus damals, wo ich alles still betrachten konnte, solange ich alleine unterwegs war. Später fühlte ich mehr Zusammenhänge. Vor allem meine Hunde haben mir eine neue Wahrnehmung geschenkt, wie ein Ausdehnen meiner menschlichen Erfahrung. Auch wenn sie natürlich parallel zu mir völlig andere Welten benutzten. Sie waren immer wieder meine Lehrer.

Ich bin auf eine Alp gegangen, weil mein Freund dort hinwollte. Da habe ich 60 Kühe kennengelernt. Wie sie sich wehren. Wie sie zufrieden sind. Wie ich mit ihnen sein kann. Wo meine Angst vor ihnen im Vordergrund ist statt meiner Liebe zu ihnen. Wie ich Käse herstellen kann mit 600 Litern Milch. Wie ich die Verantwortung den Bauern gegenüber ausfüllen kann.

Ich konnte diese Tiere so genau spüren mitten in meinem eigenen Stress, alles richtig zu machen. Ich war stark verbunden mit ihrem Sein. Oft habe ich beim Hüten am Mittag zwischen ihnen gesessen mit dem Hund an meiner Seite. Die Kühe lagen überall am Hang in ihrer Mittagspause, wiederkäuend und völlig im Frieden. Und gleichzeitig war ich fast jeden Tag von irgendetwas genervt, was ich nicht leicht handeln konnte.

So lief also manches parallel. Ich wollte mich nicht festlegen für lange Jahre. Der Spruch „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ war für mich völlig fremd. Ich war neugierig und voller Freude im Entdecken. Das Geldverdienen ging immer irgendwie je nach Kontext. Es stand für mich nie im Vordergrund. Die Natur wurde immer wesentlicher. Bis heute empfinde ich die Erde als meine größte Lehrerin, alles konnte ich durch sie lernen. Mein Weg zeichnete sich klar ab, ohne dass ich es sofort begriff. Das geht wohl allen von uns so.

Sie sind Jahrgang 1947 und haben vieles erlebt. Darunter auch Schreckliches. So verstörend es auf den ersten Blick wirken kann, sind Sie besonders für die schmerzhaften Erfahrungen in Ihrem Leben dankbar. Sie können aus ihnen schöpfen und die wirklichen Zusammenhänge im oberflächlichen Chaos der Welt erkennen.

Ja, das stimmt natürlich. Obwohl ich nicht nur dafür dankbar bin, sondern auch für alle wundervollen Erfahrungen von Nähe und Mitgefühl. Heute benutze ich nicht mehr das Wort „Probleme“, sondern sehe lieber die Herausforderung, zu wachsen.

Der Beginn war wirklich erschreckend, ja, denn ich wuchs ohne Familie in vielen Heimen auf. Als Kind nehmen wir allerdings manches anders wahr als in späteren Jahren. Ich war oft alleine, auch einsam, vor allem im Winter fror ich häufig, wenn ich wieder rausmusste, raus aus den Zwängen und der Kontrolle. Sie haben mich ja meistens wieder gefunden, und das Karussell ging von vorne los. Dann hatte ich es oft warm im Körper, doch in meinem Herzen leider nicht.

Meine Erinnerungen — die wenigen, die ich aufrechterhalten konnte — beziehen sich vor allem auf Atmosphären, nicht so sehr auf einzelne Personen. In linearen Abläufen habe ich vieles gelöscht und kann mich nicht mehr erinnern. Das Alleinsein, dann das Zusammensein mit anderen Kindern, die das Gleiche empfanden wie ich — das war der Beginn für mein Interesse am Menschen.

Ich wollte zwar frei sein, doch auch verbunden. Hin- und herwechseln, so wie ich es gerade stimmig empfand. Ich wollte damals tiefer verstehen, denn auf der Oberfläche erschien mir alles ohne Sinn.

Diese Sehnsucht hat mich mein gesamtes Leben motiviert, denn ich habe gerne in Gruppen gelebt und wollte gleichzeitig allein sein. Nämlich frei. Ein scheinbares Paradox. Auch wenn ich immer die Verbindung gesucht habe. Mein Humor, den ich mitgebracht habe in diesem Leben, hat mir oft geholfen und tut es jetzt noch. Diese Art von tiefem Verstehen mitten im gemeinsamen Lachen.

Wie sich all das dann in mir entfaltete und sich nun wieder in der Rückschau zusammenfügt, empfinde ich wie ein Geschenk des Erkennens. Es kam mir vor wie: „alles ehrlich zusammengelitten“. Da gab es manche Verbindung. Und es gab auch die Trennung. So wie heute, denn meine Unterscheidungsfähigkeit war mein intellektuelles Boot. Authentisch zu sein war nie meine Frage, sondern mehr das „Wie mache ich es jetzt, um mich zugehörig zu fühlen und meine Begabungen der Klarheit und auch trennenden Schärfe dennoch einzubringen, sodass sie anderen dienen können?“.

Wenn ich jetzt auf all die Jahre schaue, sehe ich, dass noch vieles nötig ist. Nötig, was wir unterschiedlich versäumt haben. Es gab keine wirkliche Liebe zur Erde, zum Planeten. Nur für manche unter uns, die einen Garten pflegten. Nicht im Alltag. Es gab keine Verbindung mehr zu einem spirituellen Kontext. Gerade jetzt beginnen Menschen wieder, diese andere Lebensart voller Achtsamkeit und Sorge für jedes Wesen auszudrücken, sodass für alle die Schönheit und Liebe wieder sichtbar wird.

In Ihrem Leben haben Sie mit vielen Menschen zusammengearbeitet. Sie waren therapeutisch tätig und haben Menschen beim Gärtnern und Landschaftsgestalten begleitet. 15 Jahre lang haben Sie Menschen bei ihrer Visionssuche unterstützt. Wie würden Sie das Wesen Ihrer verschiedenen Tätigkeiten beschreiben?

Das Wesen darin ist mir schon länger völlig einsichtig. Zuerst wollte ich gestalten, mich so ausdrücken, ganz naiv und unreflektiert für die größeren Zusammenhänge. Dann entdeckte ich, dass es völlig egal ist, was für einen Bereich oder auch Beruf ich wähle. Ich wollte immer mit der Erde sein, sie fühlen, andere auf diese unendliche Schönheit hinweisen und mit meinen händischen und geistigen Werkzeugen darin wirken.

Zuerst habe ich die Distanz gewählt mit dem fotografischen Festhalten irgendeines Augenblicks. Das fühlte sich gut an. Als ich eine todernste junge Buddhistin war, gestattete ich den ersten tiefen Konflikt in mir: Du kannst nichts festhalten durch ein Foto. Alles fließt und ist in ständiger Bewegung vom Blühen zum Reifen und Untergehen mitten im JETZT. Diese Erkenntnis war frustrierend für mich, vor allem weil ich wahrnahm, dass das stimmte. Ich musste viele Glaubenssätze fallen lassen, musste mich bücken und beugen, um eine frische neue Ebene zu erwischen.

So bin ich weitergegangen, hin zu den Gruppenerfahrungen in den 70ern. Wild, offen, irgendwie gefährlich, weil zu anspruchsvoll und getrennt im Geist. Es war eine Bewegung, die uns alle mitgerissen hat, die wir glaubten zu wissen, worum es geht. Wir haben in Hamburg als zwölfköpfige Gruppe ein Café gegründet und den ersten Biokuchen verkauft, weil eine unter uns die Räumlichkeiten von ihren Bäckereltern geerbt hatte und sich so auskannte. Ich stand stolz hinter dem Tresen und verkaufte. Dort gab es auch die Möglichkeit, abends ein Bier zu trinken beim Schachspiel. Und? Da saß mein späterer Mann ab und zu. Ich habe ihn bedient, ohne etwas zu ahnen. Auch er ahnte nichts. Natürlich habe ich es später anders einordnen können in meinem Begreifen der tieferen spirituellen Verbindungen, die wir unbewusst eingehen.

Immer wieder habe ich mich lachend umgedreht, um alleine zu sein, um mit allem in Ruhe zu sein, um meinen Frieden und mein Gleichgewicht erneut zu finden. Genau wie in meiner Kindheit, nur differenzierter. Die Natur und ihre Erscheinungen kamen damals nicht mal als Freizeitpanorama vor. Wir waren alle völlig im Kopf — „verstädtert“ vielleicht. Das hatte ich still entdeckt.

Ich habe auf dem Land den ersten Garten angelegt, wo ich alles studieren konnte, was sonst kein Gewicht erhielt. Es erschien mir wie ein Hinweis meiner Seele, diesen Weg weiterzugehen. Das war befreiend.

„Weniger ist mehr“ war zwar nicht meine Ideologie, so wie es heute als Hype erscheint, sondern es war die Freiheit von altem Denken, alten Rollen, alten Vorstellungen.

Spirituell werden wir nun gerade heute dazu aufgerufen, alles Vergangene loszulassen, alles, was wir nicht mitnehmen können und wollen in den Übergang zu einer „neuen Erde“. Auch hier war ich aus mir heraus eine Pionierin, denn ich hatte nichts an Denken zur Verfügung, warum ein extremer Konsum nicht sinnvoll sein kann. Ich habe einfach alles hergegeben, verschenkt, entsorgt. Vielleicht weil ich so viel Zeit im Ausland verbrachte. Nur mit einem Tagesrucksack und Schuhen.

In den Jahren der Visionssuche-Arbeit in südlichen Ländern mit leichterem Wetter erlebte ich dann einen Aha-Moment. Die Menschen bekamen von uns für einen elftägigen Prozess eine genaue Packliste, die ich immer neu differenziert hatte, je nach Erfahrungen. Doch vieles fehlte immer wieder. „Was lesen die Leute eigentlich?“, habe ich mich gefragt. „Was schreibe ich eigentlich?“ Zum Beispiel ein wirklich dicker Winterschlafsack, weil es in den Bergen in Südfrankreich oder Spanien oder Italien wirklich kalt sein kann. Vor allem, wenn die Leute nur mit Wasser fasten. Was tun sie, nur manche natürlich? Sie bringen den dünnsten Sommerschlafsack mit, denn er ist im Rucksack so leicht.

Fassungslos habe ich das gehört. Und dann hat mich mein Mitfühlen geritten eines Tages. Ich habe alle Mützen, Socken, Schals, Schlafsäcke, Anoraks in Säcken im Auto in den Süden gefahren, nur um es ihnen zur Verfügung zu stellen, falls sie die Packliste nicht befolgt hatten. Natürlich haben sie das meiste genommen, nur zur Sicherheit. Und ich kam mir vor, als ob ich die „falsche“ Mutter für sie wäre. Die, die sich um alles kümmert, wo du selbst nicht in die Verantwortung gehst.

Da war ich traurig über mein falsches Denken, die falsche Versorgung, die nicht unterstützt, sondern verhindert. Jahre später, als ich Menschen therapeutisch begleitete im Loslassen von Gegenständen, von vergangenen Bezügen, Kleiderschränke sortierte für sie, Bücherregale oder Küchenschubladen leerte, da habe ich es dann für mich als „falsche Fülle“ benannt, aus dem Effeff sozusagen, alles anhäufen, was unsere Kinder dann entsorgen müssen, wenn wir gegangen sind.

In den Jahren, wo ich in Arbeitszusammenhängen viel unterwegs war, habe ich auch entdeckt, dass ich nur eine kleine Hütte aus dem Baumarkt brauche, wenn ich wieder hier im Land bin. Ich habe im Baumarkt eine 3x3-Meter-Hütte gekauft, mit einem Freund aufgestellt auf der Obstwiese von einem Hof, wo wir lange gemeinsam gelebt hatten, habe die Wände und den Boden und das kleine Dach isoliert. Fenster baute mir ein Freund hinein. Einen Holzofen kaufte ich vom letzten Geld.

Super war das. Sowas von schön und stimmig. Nachdem ich dann aus Auroville zurückkam, dieser großen spirituellen Kommune in Südindien, baute ich auf der einen Stirnseite nochmal 3x3m an für eine kleine Küche und dann später auf der anderen Seite 3x3m für ein Schreibzimmer. Prachtvoll war das. Ich habe es so geliebt. Mitten unter den Bäumen, meinen Geschwistern, zu sein, all meine Lebensbezüge in völliger Ruhe und Stille und Frieden zu ordnen, um wieder loszuziehen in neue Arbeitswelten in anderen Ländern, mit anderen Menschen und anderen Erfahrungen.

Und da war ja noch immer gleichzeitig mein Interesse an meinem Inneren und an der Psyche der Menschen, an der Ausdehnung des Bewusstseins. Da hörte ich manchmal mitten im Tun diesen spirituellen Ruf: „Geh diesen Weg weiter. Du musst es mit deinen Talenten kombinieren.“ Ich wusste länger nicht, wie genau das gehen sollte. Nun weiß ich es aufgrund meiner Erfahrung in all den Lebensjahren. Und ich weiß jetzt auch, dass viele unter uns ihre gelernten Überzeugungen erneut prüfen sollten, um dann vielleicht offen sein zu können für Veränderung. Gerade heute in diesem so extremen Paradigmenwechsel, bei dem es um unsere Verbindung zum Herzen geht.

Eines der großen Probleme unserer Zeit besteht aus der zunehmenden Bindungslosigkeit. Viele von uns haben das Mitfühlen verlernt. Oft haben wir kaum noch Kontakt zu anderen Lebewesen, zu Menschen, Tieren, zur Natur. Das spiegelt sich in unserem Ökosystem. Wo sehen Sie Wege, um wieder in die Verbindung zu kommen?

Meine eigenen Wege waren zwar scheinbar meine eigenen, doch dienten sie allen anderen. Einfach weil wir wirklich verbunden sind. All die vielfältigen Erfahrungen scheinen zwar verschieden zu sein, scheinen sich zu unterscheiden, scheinen ganz anders zu sein als gleich daneben, doch sind es alles nur wundervolle, schmerzhafte, freudige, fühlende, denkende Aspekte, Ausdrücke in der Gestaltung und individuellen Selbsterkenntnis. Sie dienen uns allen, sobald wir diese Gefühle offen miteinander teilen. Sobald wir uns wieder offen und authentisch austauschen, die Erfahrungen miteinander teilen.

Die beabsichtigten Trennungen einer falschen „ Matrix“ hatte uns das kaum ermöglicht. Wir waren sofort gegeneinander, gegen das Denken, gegen das Gefühl von diesem oder jenem. Ohne dass wir es bemerkten. Wir sind sozusagen mitgeschwommen im „Mainstream“, um dazuzugehören. Und haben uns oft dabei selbst völlig verloren. Ich muss manchmal lachen und sage dann: „Oh, du bist ja darin wie ich, nur in einem anderen Erscheinungsfeld.“

Wenn wir dann gemeinsam lachen können über solche verbindenden Vorgänge, dann bewirkt diese Energie vieles. Verbindungen entstehen ja überwiegend im Konkreten. Unsere Vorreiter in abstrakten Zusammenhängen freuen sich nach einer Zeit vielleicht auch darüber, dass nun jeder etwas mit ihren Gedanken, Erfindungen, Kreationen beginnen kann und dafür dankbar ist. Pioniere haben es schon einsam schwer. Ich empfinde mich in manchen Zusammenhängen auch so.

Ich habe mit Joanna Macy gearbeitet, einer Ökophilosophin und Buddhistin, und mit Anna Pogacnic, auch mit ihrem Vater. Da habe ich vieles gelernt in Form von fühlender Erinnerung, dass ich mal verbunden war. Dass es das in meinem Bewusstsein schon gegeben hatte. Und nun habe ich es fast verloren oder wir alle. Jeder von uns geht verschiedene Wege. Und ist es nicht so, dass wir uns wieder erinnern müssen an unsere Verbindung mit diesem wundervollen Planeten, der uns ernährt und uns alles zur Verfügung stellt? Dass wir wieder beginnen zu fühlen, wie das Reh fühlt, das wir gerade aus Versehen umgefahren haben? Dass wir wieder beginnen, mit unserem eigenen Müll anders umzugehen? Oder jemandem helfen, der älter ist und manches nicht mehr so tun kann wie früher?

Ich glaube, dass wir im Alltag ganz konkret unsere Wahrnehmung schulen können und müssen. Alleine Fragen wie „Wie bin ich, wie diese Pflanze oder dieses Tier?“ enthalten ja schon einige Antworten. Zu entdecken, dass ALLES ich bin. Dass der Baum mit mir weint, wenn ich an seinem Stamm sitze und über mein Leben reflektiere. Dass sich der Salatkopf freudig für mich entfaltet. „Nein, so ein Blödsinn!“, schreit das trennende Gewahrsein dann. „Nein. Alles ist nur für uns da. Macht euch die Erde untertan.“ Was für Verdrehungen!

Auch wenn unsere Bereiche verschieden erscheinen, wo wir wirken wollen, so ist der Kontakt im Fühlen aus meiner jetzigen Sicht das Entscheidende. Wenn ich nichts fühle, dann kann ich auch nichts beitragen zu einer Veränderung direkt in meinem eigenen Umfeld. Mein Herz kommt dann einfach nicht vor.

Dann entsteht die Angst in uns. Genau dort, wo wir uns verweigern, unser Herz zu benutzen im Vordergrund des Handelns. Wir beginnen, uns zu ducken, uns scheinbar anzupassen, uns zu fügen. Doch worin eigentlich? Kann nicht jeder unter uns glücklich sein, weil ich ihn oder sie verstehe, fühle, weil ich begeistert bin von ihrem Sein? Ohne Konkurrenz. Ohne Streit. Im tiefen Begreifen unserer gemeinsamen Reise nach Hause.

Also kümmern wir uns erneut ums Fühlen. Fühlen aus unserm Herzen heraus, hinein in eine Verbindung, wo wir uns tatsächlich verbinden mit anderen Menschen, mit anderen Wesen überhaupt, zuletzt mit unserer wunderbaren Erde, diesem Planeten, der uns alles zur Verfügung stellt. Ich selbst war früh sensitiv für solche Trennungen. Ich habe rebelliert und gestritten, was mein Verstand hergab. Nun weiß ich, dass ich mit dir direkt dieser Pflanze Wasser geben will, weil wir den Mangel dieser Pflanze gerade beide spüren.

Wir lernen also gerade wieder erneut, uns selbst einzuordnen in alles Geschehen hier auf diesem Planeten, völlig in Sorge und im Kümmern für andere. Ich nehme und nehme und lerne nun wieder, dass ich etwas zurückgeben muss, zurück zur Erde, zurück zu meinen Fundamenten hier. Um ein flüssiges, bewegliches Gleichgewicht zu halten. Das miteinander zu teilen und ebenso unsere Trauer darüber, dass wir vieles verloren und versäumt haben. Dann sind wir im Gefühl. Und nur von hier aus können wir eine „neue Erde“ entwerfen. Es ist einfach so was von KONKRET. Also ist es grundsätzlich eine Bewusstseinsarbeit. Eine Ausdehnung in mir zu gestatten, damit das Fühlen überhaupt wieder sich zeigen kann.

Ihr ganzes Leben lang haben Sie mit Menschen zusammengelebt, in kleinen oder in größeren Gruppen. Sie kennen Gemeinschaften wie Auroville in Indien oder Tamera in Portugal. Was braucht es Ihrer Erfahrung nach, um funktionierende Lebensgemeinschaften bilden zu können?

Wie oft ich mir diese Frage selbst gestellt habe, immer wieder und wieder. Und auch heute noch, wo ich mit Menschen aus drei Generationen auf einem Hof lebe. Ich selbst habe erfahren, dass vieles in Gemeinschaften getrennt erscheint, getrennt wahrgenommen wird. Selbst wenn es, wie meistens, einen gemeinsamen geistigen Überbau gibt, den ich mit dem Begriff „Sehnsucht“ zusammenfasse. Diese Sehnsucht nach Gemeinsamkeit. Diese Sehnsucht nach sinnvollem, liebendem Tun im Alltag. Diese Sehnsucht, uns mit einem größeren, sinnvollen Zusammenhang zu verbinden. Diese Sehnsucht, geliebt zu werden und zu lieben. Diese Sehnsucht, Sorge zu tragen und dass jemand für mich Sorge trägt.

Die täglichen Zusammenhänge sind ja immer konkret. Wir laufen uns dauernd hinterher im Erkennen ausgedehnterer Ebenen im Alltag. Man kann natürlich sagen, dass es eine beabsichtigte „Matrix“ ist, und viele wollen sich daraus befreien und finden sich dennoch mittendrin mit all den Abhängigkeiten von Beruf-Wohnen-Geldverdienen, von Glaubenssätzen, von Prägungen, von Überzeugungen. Irgendwo von irgendwem übernommen und nun getragen. Alle Gemeinschaftsgründungen beruhen auf dieser tiefen Sehnsucht, aus dem Mangel herauszutreten und eine friedliche Welt zu gestalten. Uns wieder mit allem zu verbinden. Spirituell nach Hause zu gehen, ja.

Und genau an dieser Schnittstelle ist die Krux zu Hause. Viele von uns wollen etwas davon. Manche — vor allem junge Menschen — beginnen wieder von vorne. Das ist gut so. Doch sie haben natürlicherweise neben ihrer Sehnsucht sozusagen nicht den Erfahrungsraum der Älteren zur Verfügung. Folgen sie dann dem, was gesagt, geschrieben, gedacht wurde von anderen, von Älteren? Natürlich tun sie das ab und zu. Meistens wollen sie dann ihr Eigenes tun, ohne zu fühlen, dass wir alle alles gemeinsam schöpfen und erfüllen.

Wir haben in den 70ern Busse ausgebaut. Wir wollten die Welt erobern. Wir wollten alles anders machen als bisher. Wir wollten aufs Land und Gemüse anbauen. Wir wollten mit der sogenannten freien Liebe experimentieren. Alles, um aus den alten sozialen Mustern unserer Prägungen uns herauszuschälen. Und nun, nach circa 50 Jahren, entsteht die gleiche Welle noch einmal. Schon „mega“, sagt man heute.

Und was ist darin „mega“? Sie befinden sich zwar in einer Wiederholung im Bewusstsein, doch ist das Umfeld jetzt eine andere Herausforderung. Es hat sich sozusagen entschieden, entfaltet seit der ersten Welle. Sie erleben alles scheinbar anders im konkreten persönlichen Inhalt, doch ist der Rahmen der gleiche wie in den 70ern des vergangenen Jahrhunderts. So erscheint es mir jetzt wie eine Welle, die sich stetig wiederholt mit anderen Menschen in anderen Umweltsituationen. Bis es eine Generation, und darin die Pioniere, wirklich fühlen kann, worum es im Herzen geht. Vielleicht auch, wie es sich nicht mehr ewig wiederholen muss.

„Macht euch die Erde untertan“, haben sie es überschrieben. Doch es hieß ursprünglich: „Tragt Sorge um die Erde. Hütet sie, pflegt sie.“ Das genau vermittle ich seit Jahren. Ich lungere sozusagen an solchen Schnittstellen herum, mitten unter den Alltagsbüschen.

In der „Visionssuche“ — was für ein abstraktes, unglückliches Wort — da gehen die Menschen für Tage und Nächte in die sogenannte Wildnis, die es ja kaum mehr gibt, ohne Essen, ohne Handy, ohne, ohne. Sie werden gut vorbereitet, und alle hören alle Geschichten hinterher. Eine Initiationsreise für die Gemeinschaft, nicht nur für sich selbst. Jede Ameise und jedes Gewitter werden völlig verschieden erlebt. Ich habe viele Menschen hinausbegleitet und auch in dieser Wahrnehmung ausgebildet.

Das, was ich nun nach all den gehörten und geteilten Geschichten sagen kann, ist ganz einfach und doch tief: Wir brauchen wieder eine Demut, dieses Empfinden, dass es größere Zusammenhänge gibt, als unser Alltag uns schenkt, wirklich größere, ausgedehntere. Dass es etwas gibt, was viele von uns göttlich nennen oder die Quelle oder den Schöpfer. Und, paradoxerweise, dass wir es im konkreten Alltag finden können. Überall und in jedem Detail zeigt sich die Quelle, der Schöpfer, der Gott. Überall und dauernd und immer maßlos konkret.

Ich habe durch meine Geländearbeit im Seminarzentrum Zist in Bayern auch viele Menschen in der Natur begleitet. Dort gab es ein Programm namens „Alltag als Übung“, wo die Menschen zwei Wochen überall mitarbeiten konnten. Und wenn es gutes Wetter gab, dann wollten sie unbedingt zu mir, die ich das Gelände pflegte. Das war eine wundervolle Erfahrung für mich. Sehr geerdet. Sehr konkret. Und gleichzeitig so offen geistig, wie es mir selbst möglich war zu vermitteln. Alle haben genommen und gegeben gleichzeitig. Wir waren meistens im Frieden und taten, was zu tun war.

Ich habe es dann „Therapie unter den Büschen“ genannt. Mir war klar, dass es sich extrem unterscheidet, ob wir in einem Zimmer, in einem Gebäude unsere inneren Welten öffnen oder ob wir uns gerade mit diesem Busch oder diesem Baum wirklich verbinden können. Den sozialen Kontext von Reibungen und Auseinandersetzungen gibt es ja nicht in der Natur. Dort wirst du nicht bewertet, und du bewertest auch niemanden. Das Wetter ist, wie es gerade ist. Der Baum ist, wie er für mich erscheint.

Nach solchen gefühlten Erfahrungen ist nur noch wenig technische Information nötig, nämlich wie wir es tun und was es bewirkt. Als diejenige, die den Schubkarren schob, war es nicht leicht. Wir haben so oft angehalten, sind stehen geblieben, haben uns auf den Rechen gestützt und einander zugehört, bevor wir uns wieder den Pflanzen zuwendeten. Wie geht es dir mit diesem Arbeitszusammenhang? Wie kannst du diese Erfahrung übertragen in deinen Alltag zu Hause? Was bewirkt es in dir in deiner sehnsüchtigen Verbindung zur Erde? Alles gehört unmittelbar zusammen. Das haben wir alle da miteinander gelernt.

Sie haben in Ihrem Leben deutlich zum Ausdruck gebracht, wenn Sie mit einer Sache nicht einverstanden waren, und hatten keine Angst, die Dinge kritisch zu benennen. In der heutigen Zeit haben es diejenigen besonders schwer, die eine eigene Meinung vertreten. Wie können wir uns schützen, ohne uns selbst zu verraten? Wie sieht eine fruchtbare Rebellion aus?

Ja, ich habe natürlich, wie viele andere, in meiner rebellischen Phase irgendeine Meinung vertreten, die ich übernommen hatte von anderen. Bei den ersten großen Demonstrationen in Hamburg gegen den Vietnamkrieg war ich dabei. Ich hatte Angst und spürte die Gewalt, die von solchen Ansammlungen von Menschen ausgehen kann. Das bewirkte in mir eine Trennung im Konkreten: Ich bin nicht mehr mitgelaufen. Ich konnte doch nicht meine eigene Angst in einen abstrakten Kontext einbringen, in ein Land, wo ich mich nicht auskannte, wo ich nie war, wo ich die Menschen nicht kannte.

Natürlich war ich dennoch gegen jede Art von Krieg. Es war damals für mich allerdings so abstrakt, wie es auch heute noch oft ist, wenn ich den Krieg in der Ukraine oder in Palästina studiere, den Krieg in Afghanistan oder in Serbien. Irgendwie fühlte ich mich verbunden mit den Menschen, die das alles nicht wollten. Die ihre eigenen Kinder verloren, die ihre Männer verloren. Was für ein Schmerz.

Irgendwie. Ich habe dann in meinen Meditationen Menschen gesehen, die ihre eigenen Kinder verloren hatten. Wo das Heim zerstört wurde. Wo die Menschen nicht weiter wussten zu leben. Das empfand ich eben wie meine eigene Kindheit. So konnte ich mich kurz verbinden.

Und weil ich es ja so konkret spüren muss, um es zu fühlen, habe ich dann Folgendes erlebt wie ein Geschenk: Ich war 60. Ich hatte eine Gruppe von Frauen begleitet in den Bergen vor Dubrovnik. Es gab viele Schwierigkeiten, die ich regeln musste. Die Frauen waren oben in den Bergen, hatten ihre Plätze gefunden, wollten und träumten alleine zu sein mit der Natur. Wunderbare Plätze, Wiesenstücke neben verlassenen Höfen. Alles eben und gut für ein nächtliches Lager geeignet. Doch es kam ganz anders.

Im Basislager mitten im Gelände, gut erreichbar für alle, wo ich mit zwei Assistentinnen lagerte, erschienen plötzlich nachts, also so um zehn Uhr rum, Taschenlampen, die alle Ecken prüften. Ich fühlte mich sofort herausgefordert. Eine männliche Energie, dachte ich. Ich muss meine Frauen schützen, ich muss mich wehren. Die energetische Ebene war allerdings ganz anders. Ich bin aus meinem Zelt aufgestanden, ging zum ersten Licht auf dem Weg, der weit entfernt war von unserem Basislager, und traf die Männer im Auto. Sie waren drei.

Wir konnten nicht sprechen, weil unsere Sprachen so verschieden waren. Doch zeigte ich ihnen: SO NICHT! Ich habe erst danach begriffen, dass Frauen dort NIE im Gelände der Berge alleine sein dürfen. Alte Prägungen männlicher Art. Da habe ich meine Kraft gespürt und die Kraft der alten Hexen, die sagten, was zu sagen war. Es fand ein gutes, angenehmes Ende für alle, und ich war beruhigt in meiner Verantwortung. Ich fuhr mit meinem kleinen blauen Fiat-Seicento froh, glücklich und zufrieden, viele Kilometer mit sechzig Jahren, mitten an meinem Geburtstag, einfach nach Hause in meine Tiny-House-Hütte.

Mir geht es darin wie vielen anderen, das weiß ich, weil ich immer wieder zuhöre. Da bin ich so dankbar für die Arbeiten in Tamera, denn dort sind viele tatsächlich hinausgewandert in die Gebiete des Krieges, um Frieden zu stiften. Was für wundervolle Wanderungen das wohl waren, einfach toll, sinnvoll und völlig im Wollen verbunden, schmerzhaft und bereichernd. DANKE! ruf ich da. Wenn ich nicht auf die achtzig ginge und nur noch schlecht lange laufen kann, würde ich sofort sofort sofort mitlaufen. YES!

Nun kann ich diese abstrakte Solidarität mit den Menschen dort wirklich verbinden in meinen Alltag hier. Und zwar nicht in einer Weise, dass ich Ukrainern oder sonstwem ein Zimmer von meinen zweien gebe, sondern in einem inneren Transport meiner Betroffenheit hin zu den Menschen, mit denen ich gerade lebe. Das scheint mir wesentlich.

Ich habe noch immer keine Angst, meine Wahrnehmungen zu benennen. Ich finde es auch nach wie vor stimmig, kritisch zu sein, denn das heißt, mein Unterscheidungsvermögen zu benutzen und zu teilen. Da ich gewählt habe, 1:1 unter den Büschen in der dritten Reihe zu wirken, nehme ich ab und zu die Reibereien hin, die Ausgrenzung manchmal auch, das Alleinsein, weil ich etwas ausgedehnt begriffen habe. Ja.

Ich bin eine der Pionierinnen nach dem letzten großen Krieg. Ich musste mich durchpressen, wie ich es nennen will. Ich musste alles verweigern, alles prüfen, dagegen sein, um etwas in Bewegung zu bringen. Und darin war ich nicht alleine. Wir waren viele. Doch wirkten wir in völlig verschiedenen Zusammenhängen.

Auch hier erscheint es für mich so wie im größeren Zusammenhang zu sein: Die unter uns, die sich in der ersten Reihe engagieren wollten, sollen es tun. Das ist sicher für viele unter uns hilfreich. Meine eigene Entwicklung geht in die Dimension, alles zu prüfen, alles absichtsvoll und aufmerksam mit mir selbst zu verbinden. Ich bin ja nun älter. Ich werde schon etwas stiller. Stiller, weil ich die größeren Zusammenhänge begreife, ergreife, beginne zu verstehen. Wo das noch hinführt?, frage ich manchmal. Für uns alle, so verschieden wir sind.


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